Heute wird der Weihnachtsbaum aufgestellt

Weihnachten: Nacht

Es ist der fünfzehnte Dezember. Von heute an sind es nur noch neun Tage, bis der Weihnachtsmann den Kindern seine Geschenke bringt. Zudem ist heute der dritte Advent nur einen Tag entfernt und Bernhard weiß, was das zu bedeuten hat: Der Weihnachtsbaum wird aufgestellt.

Jedes Jahr wird am Samstag vor dem dritten Advent der Weihnachtsbaum aufgestellt und seit Jahren von Bernhard geschmückt. Doch bevor der Baum aufgestellt werden kann, muss sein Vater die Modelleisenbahn aus dem Keller holen. Sie soll die Grundlage für den Weihnachtsbaum darstellen. Auf einer zweieinhalb Quadratmeter großen Fläche dürfen ab heute einige Züge im Kreis fahren. Auch einige Weichen sind dabei. Natürlich darf ein zweites Gleis, ein Abstellgleis und einige Häuser und Autos drum herum nicht fehlen. Sonst wäre die Modelleisenbahn nicht komplett und der Charme der Modelleisenbahnanlage wäre nicht voll ausgeprägt.

Nachdem sein Vater mit seiner Mutter die Modellbahnanlage in das Wohnzimmer geholt hat, wird erst einmal alles kurz sauber gemacht. Ein bisschen Staub hat sich das letzte Jahr angesammelt. Bernhard ist bei der Saubermachaktion immer dabei. Schließlich möchte er so schnell wie möglich den Weihnachtsbaum schmücken und ein bisschen mit der Modelleisenbahn spielen.

Nach dieser kleinen Saubermachaktion, fährt die Familie einkaufen. Neben dem wöchentlichen Einkauf steht auch ein Tannenbaum auf der Einkaufsliste. Er darf nicht zu groß und nicht zu klein sein, schließlich muss er auf den Tisch passen, wo auch die Züge fahren. Umringt von der Modelleisenbahn darf der Weihnachtsbaum dann leuchten.

Doch vorher muss der Weihnachtsbaum erst einmal ausgesucht werden. Unter dem strengen Blick von Bernhard und seinem Vater, ist der richtige Baum aber schnell gefunden. Er wird bezahlt und kommt dann auf das Dach des Familienautos. Mit dem erledigten Einkauf und dem Weihnachtsbaum fährt die Familie wieder nach Hause. Dort wird der Baum von Bernhards Vater sicher und stabil aufgestellt. Bisher ist es nie passiert, dass er vom Tisch hinunterfiel und das soll auch dieses Jahr so bleiben.

Anschließend, es ist schon nachmittags, werden die restlichen Weihnachtssachen aus dem Keller geholt. Nun geht es ans Schmücken. Zu allererst wird die Lichterkette positioniert. Und zwar so, dass sie den Baum symmetrisch ausleuchtet. Bernhard macht dies meist alleine, auch wenn seine Mutter ihn immer vorher warnt: „Sei vorsichtig auf der Leiter! Ich möchte nicht, dass Du hinunter fällst!“ Bernhard beschwichtigt jedes Jahr „Bisher ist nichts passiert, das wird auch heute so sein.“

Nachdem die Lichterkette am Baum hängt, überprüft Bernhard jedes Jahr, ob der Baum wirklich symmetrisch ausgeleuchtet ist. Dazu steckt er den Stecker der Lichterkette in die Steckdose. Ein kurzer Gang rundum den Weihnachtsbaum bestätigt, dass alles in Ordnung ist. Nun kann der Baumschmuck angebracht werden.

Dazu nimmt sich Bernhard die roten Weihnachtskugeln aus ihrer Verpackung und hängt sie gleichmäßig verteilt an dem Weihnachtsbaum. Anschließend folgen die goldenen Weihnachtskugeln und die roten Weihnachtsglocken. Dann noch etwas Lametta hier und da und der Baum ist fertig geschmückt.

Fast fertig geschmückt. Es fehlt nur noch die Spitze. Da diese aber zu weit oben ist, darf nun Bernhards Vater einmal in Aktion treten. Er bekommt von Bernhard die rote Spitze gereicht und steckt diese über den letzten Zweig des Weihnachtsbaumes. Dann kommt der Stecker der Lichterkette in die Steckdose und die Familie kann den leuchtenden Weihnachtsbaum in voller Pracht bestaunen. Der Weihnachtsbaum darf nun bis in die Naht hinein leuchten, ehe Bernhards Eltern ihn vor dem Zubettgehen ausschalten.

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.