366 Geschichten: Oktober 09

366 Geschichten

Wir befinden uns in einer Welt, in der der Frieden herrscht. In der Gerechtigkeit und Gleichbehandlung nicht nur Wörter sind. In einer Welt, in der der Mensch versucht mit der Natur zu leben und nicht gegen sie.

In dieser Welt gibt es noch Autos. Doch keines fährt mehr mit Benzin oder Diesel. Kein Auto bläst Schadstoffe in die Luft. Die Autos fahren elektrisch. An jeder Straßenecke gibt es eine Ladestelle. Überall kann das Auto aufgeladen werden. Nicht nur in der Stadt oder in größeren Orten. Auch auf dem Land gibt es elektrische Ladestationen. Jeder kann diese nutzen. Jeder, der mit seinem Auto von A nach B möchte.

Doch so viele Autos fahren gar nicht mehr. Zu mindestens Personenkraftwagen. Oft sind Busse zu sehen. Straßenbahnen und Züge. Sie fahren nicht nur alle zwei Stunden. Sie fahren nicht nur alle sechzig Minuten. Die Züge fahren in der Regel alle dreißig Minuten. Busse und Bahnen öfter. Sie sind alle zehn Minuten unterwegs. Teilweise sogar alle fünf Minuten.

Da der öffentliche Nahverkehr funktioniert, kann das Auto in der Regel zu Hause stehen bleiben. Es ist nicht mehr so nötig wie früher. Selbst zum Einkaufen ist es nicht mehr nötig. Es gibt genug Läden, die die bestellten Sachen liefern. Keiner muss unbedingt hinaus zum Einkaufen, wenn er nicht möchte. Vieles wird per Kurier geliefert. Natürlich ist auch der Kurier elektrisch unterwegs.

Doch woher kommt der ganze Strom? Atomkraft gibt es nicht mehr. Zu mindestens keine aktive. Den Atommüll gibt es noch. Es wird auch kein Erdgas oder Erdöl in die Luft geschleudert. Der Strom kommt ausschließlich aus Wasser-, Wind- und Solarkraft. Es gibt unzählige Wasserkraftwerke. Sie sind hochproduktiv. In den Bergen gibt es viele davon. Teilweise stehen diese dicht hintereinander. Das Wasser kann fast ungehindert fließen und treibt die Turbinen an. Auch die Windkrafträder sind sehr produktiv. Ihr Wirkungsgrad ist riesig. Es geht kaum Energie verloren.

Eine Übermenge an Strom kann nicht produziert werden. Es gibt genügend Anlagen, die den Strom speichern. Gibt es genug Strom, wird das Wasser aus dem Tal wieder zum Berg befördert. Dort kann es wieder hinabfließen. Wieder Strom generieren.

Bei all den ganzen Kraftwerken wird darauf geachtet, die Natur so wenig wie möglich zu belasten. Es ist in allen Ländern auch vorgeschrieben, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Es gibt fast überall Pfand. Nur kein Einwegpfand. Das Einwegpfand wurde vor langer Zeit abgeschafft. Es reduziert ja nicht den Müllberg. Mehrweg ist dafür geeigneter. Auch Papier wird nicht tausendfach produziert und weggeworfen.

Alle Behältnisse von Waren müssen naturfreundlich sein. Packungen mit viel Luft darin sind verboten. Kann nachgewiesen werden, dass die Luft in der Verpackung technisch weniger sein kann, droht dem Unternehmen eine Buße. Das Bußgeld beträgt mindestens fünf Prozent des Umsatzes. Werden mehrere Produkte in ein und derselben Verpackung verkauft, kann es also relativ schnell viel Geld werden. Zehn Produkte in der selben nicht korrekten Verpackung kosten dem Unternehmen mindestens fünfzig Prozent des Umsatzes. In schweren Fällen kann es noch deutlich mehr werden.

Auch doppelte Verpackungen sind verboten. Ein Parfüm in einer Glasfläche und in einem Pappkarton ist nicht erlaubt. Das Parfüm muss ohne zweite Verpackung auskommen, sonst kostet es wieder mindestens fünf Prozent des Umsatzes. Ob es sowas auch in unser Welt geben kann?

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.