Weihnachtskalender II (für Jungen): Dezember 08

Erzählen-AG: Weihnachtskalender

Es war einmal ein Junge, der den Namen Noah trug. Noah war ein liebes Kind. Das wusste der Weihnachtsmann. Das wusste auch der Nikolaus. Noah bekam an Weihnachten und am Nikolaustag etwas geschenkt.

In diesem Jahr bekam Noah am Nikolaustag ein paar Socken, zwei Orangen, etwas Schokolade und ein paar Walnüsse geschenkt. Noah konnte schwören, dass er zehn Walnüsse geschenkt bekam. Er hatte aber nur neun Walnüsse gegessen. Wo war die zehnte Walnuss?

Die zehnte Walnuss war eine ängstliche Nuss. Die anderen Nüsse erzählten immer etwas von einem Nussknacker. Der Nussknacker könne jede Nuss knacken. Er hätte ein gefrässiges Maul. Jede Nuss, die in sein Maul kam, konnte geknackt werden und wurde aufgefressen.

Die meisten Nüsse glaubten nicht daran. Sie glaubten nicht an einen Nussknacker. Einen Nussknacker gab es nicht. Die ganzen Erzählungen von einem Nussknacker wären nur Märchen. Das wäre nicht die Wahrheit.

Die ängstliche Wallnuss glaubte aber an den Nussknacker. Er verfolgte sie in ihren Träumen. Die Walnuss hatte Angst. Sollte der Traum eines Tages real werden?

Die ängstliche Walnuss träumte beinahe jede Nacht vom Nussknacker. Jeder Traum fing damit an, dass die Walnuss in eine Tüte kam. Diese Tüte wurde irgendwann von einem Menschen gekauft. Dieser Mensch nimmt die Tüte voller Wallnüsse mit nach Hause. Dort würden die Walnüsse einige Zeit später in Schuhe kommen. Zusammen mit Orangen und Schokolade würden sie eine Nacht verbringen. Am nächsten Morgen würden die Orangen, die Schokolade und die Nüsse wieder befreit. Sie würden wieder frische Luft atmen. Doch das wäre das letzte positive Erlebnis. Danach würde der Nussknacker kommen. Er würde sich jede Wallnuss einzeln schnappen. Der Nussknacker hätte so viel Hunger, dass er jede Walnuss in Windeseile verschlucken würde. Die ängstliche Walnuss wäre als Erstes dran.

Die ängstliche Walnuss musste dagegen etwas tun. Es schrillten bei ihr alle Alarmglocken, als sie in eine Tüte kam. In der Tüte war sie nicht allein. Es gab weitere Walnüsse, doch keine war so ängstlich wie die ängstliche Walnuss.

Eines Tages kam diese Tüte in einen Supermarkt. Dort wurde diese Tüte von einem Menschen gekauft. Die ängstliche Walnuss sah alles. Sie hatte einen guten Blick aus der Tüte heraus.

Der Mensch öffnete die Tüte voller Walnüsse bei sich zu Hause. Draußen war es schon dunkel, doch in der Küche brannte noch Licht. Die ängstliche Walnuss wurde als Erstes genommen. Mit neun anderen Walnüssen kam sie in einen Stiefel.

Jetzt hatte die ängstliche Walnuss Panik. Es lief genauso ab, wie in ihren Träumen. Auch zwei Orangen und Schokolade sah sie. Die ängstliche Walnuss konnte in dem Stiefel nicht die Nacht verbringen. Am nächsten Morgen würde der Nussknacker kommen.

Die ängstliche Walnuss wollte fliehen, doch sie kam nicht aus dem Stiefel heraus. Die ängstliche Walnuss musste auf den Morgen warten. Noah holte die ängstliche Walnuss mit allen anderen Geschenken aus dem Stiefel und legte sie auf dem Schreibtisch. Nun konnte die ängstliche Walnuss fliehen. Sie lief eine Treppe hinunter. Als sich die Tür des Hauses öffnete, lief die Walnuss nach draußen.

Draußen war es kalt. Draußen lag Schnee. Die ängstliche Walnuss musste vorsichtig sein. Durch den Schnee war es teilweise etwas glatt. Die ängstliche Walnuss wollte verhindern, auszurutschen, doch das gelang ihr nicht.

Die ängstliche Walnuss schaffte es nur wenige Meter weit. Dann rutschte sie aus. Die ängstliche Wallnuss rutschte auf die Straße. Dort kam in diesem Moment ein Auto vorbei. Die ängstliche Wallnuss geriet unter die Räder. Sie wurde von keinem Nussknacker geknackt. Der Reifen eines Autos zerdrückte die Walnuss. Das war das Ende der ängstlichen Walnuss.

Zwei Tage später hatte Noah in seinem Kalender eine Walnuss aus Schokolade. Er erinnerte sich an die zehnte Walnuss. Seine Eltern schworen, dass zehn Walnüsse in seinen Stiefel kamen. Die Zahl Zehn war doch die Glückszahl von Noah. Noah aß aber nur neun echte Walnüsse. Jetzt aß er eben die zehnte Walnuss. Eine Walnuss aus Schokolade schmeckt sowieso besser als eine echte Walnuss, oder?

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.