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366 Geschichten: Mai 08
Wir alle müssen arbeiten. Wir alle möchten Geld verdienen. Nur die Kinder, sie bekommen noch einfach so Geld. Sie müssen noch nicht arbeiten. Sie müssen nur zur Schule.
Wir Erwachsene müssen arbeiten. Wir möchten Geld verdienen. So fahren wir jeden Tag zur Arbeit. Wer Glück hat, muss weder Bus noch Bahn nehmen. Wer Glück hat, kann laufen. Die Arbeit liegt nur wenige Kilometer entfernt. Bis drei Kilometer kann gelaufen werden. Danach nimmt Mann oder Frau das Fahrrad. Fährt mit dem Bus oder der Bahn. Oder Mann und Frau nehmen das Auto.
Die Erwachsenen, die in einer Metropole arbeiten, haben entweder einen kurzen oder einen langen Weg. Entweder sie wohnen in der Nähe ihrer Arbeitsstelle oder sie wohnen außerhalb. Dann sind sie mit dem Auto unterwegs. Viele nutzen auch den Zug, um relativ stressfrei auf Arbeit anzukommen.
Diejenigen, die mit dem Zug reisen, stehen um sechs Uhr auf. Frühstücken, ziehen sich an und putzen sich die Zähne. Gegen sieben Uhr geht es los zum Bahnhof. Wer es weiter hat, muss früher los. Wer neben dem Bahnhof wohnt, kann erst später losgehen.
Sieben Uhr dreißig fährt der Zug los. Eine Stunde wird er unterwegs sein, bis das Zentrum der Metropole erreicht ist. Dann wird noch Bus, Straßenbahn oder die U-Bahn benutzt. Manchmal reicht es auch zu Fuß zu gehen.
Spätestens um neun Uhr sind die meisten auf der Arbeit angekommen. Dann wird gearbeitet. Zwischendurch eine halbe Stunde Mittagspause gemacht. Siebzehn Uhr dreißig ist dann Schluss. Dann geht es wieder zurück. Zurück mit dem Zug.
Normalerweise ist es im Zug stressfrei. Relativ angenehm. Im Frühling wie im Sommer. Im Herbst wie im Winter. Wenn es kalt ist, springt die Heizung im Zug an. So müssen wir nicht frieren. Sofern die Heizung funktioniert. Wenn es warm wird, springt die Klimaanlage an. Doch nicht immer funktioniert sie. Auch sie hat ab und zu mal hitzefrei.
Heute war ein schöner Tag. Am Himmel war keine Wolke zu sehen. Keine große und keine kleine Wolke. Keine dunkle und auch keine helle Wolke. Der Himmel strahlte in Blau. Dazu gab es noch angenehme Temperaturen. Zu mindestens am Morgen. Morgens waren es etwas mehr als siebzehn Grad Celsius. Kein Problem für die Klimaanlage im Zug. Noch hatte sie nicht viel zu tun.
Die Wettervorhersage versprach aber höhere Temperaturen. Im Schatten sollten heute knapp dreißig Grad erreicht werden. Wer nachmittags unterwegs war, spürte diese Temperatur. Draußen war es warm. Sommerlich warm. Draußen lief nahezu keiner mit einer Jacke herum. Kaum einer trug jetzt noch einen Pullover. Die meisten trugen nur ein Shirt als Oberbekleidung.
Im Zug traf diese Leute trotzdem der Schlag. Im Zug war es deutlich wärmer. Dort konnte sich die warme Luft halten. Fahrtwind kam nur selten auf. So viele Fenster gab es im Zug nicht. Dafür gab es ja die Klimaanlage. Doch diese funktionierte nicht. Sie kühlte im Zug nicht. Sie brachte die Temperatur nicht auf ein angenehmes Maß. Der Zugbegleiter entschuldigte sich mehrmals bei den Reisenden. Jede zweite bis dritte Station machte er nahezu die selbe Ansage.
Wer aus dem Zug am Ende aussteigen konnte, glaubte kaum, dass es draußen sommerlich warm war. Draußen war es nach der Zugfahrt gefühlt kälter. Draußen war es angenehmer als im Zug. Sofern die Klimaanlage im Zug versagte. Sonst wäre es im Zug angenehmer gewesen. Ob es noch öfter passiert, dass die Klimaanlage im Zug ausfällt? Wir werden sehen. Der Frühling dauert noch etwas. Der Sommer hat noch gar nicht angefangen.