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Titus Schulgeschichten I 04 (Toll gemacht, Jan)

Es gibt Lehrer und Lehrerinnen. Es gibt Schüler und Schülerinnen. Sie gehen in die erste Sekundarstufe oder in die zweite Sekundarstufe. Die Einen bereiten sich auf ihren Abschluss vor. Die Anderen sind mittendrin.
Die Abschlussklassen veranstalten jedes Jahr einen Abiball. Den Abiball müssen die Schüler und Schülerinnen selber organisieren. Sie bekommen nur ein bisschen Hilfe von den Lehrern und Lehrerinnen.
Der Abiball ist nicht umsonst. Er kostet Geld. Oft wird das Theater in der Stadt für den Abiball genutzt. Kostenlos bekommen die Schüler und Schülerinnen ihn aber nicht. Das Theater veranschlagt Miete. Diese Miete müssen die Abiturienten auftreiben. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
In der Regel suchen sich die Abiturienten Sponsoren. Da wird das Autohaus in der Nähe angefragt. Da werden verschiedene Supermärkte angefragt. Manchmal kommen die Abiturienten auch auf die Idee, bei den verschiedenen Restaurants in der Stadt anzufragen.
Wer zum Abiball kommen möchte, der muss Eintritt bezahlen. Pro Person muss eine Eintrittskarte bezahlt werden. Die Abiturienten selber müssen aber nichts bezahlen. Ihre Eltern hingegen schon. Möchte ein Abiturient beide Elternteile beim Abiball dabei haben, so müssen dementsprechend zwei Eintrittskarten gekauft werden.
Für den Abiball reichen Sponsoren und Eintrittsgelder in den seltensten Fällen. Es muss noch eine weitere Einnahmequelle her. Dazu haben die Abiturienten auch eine Idee.
Schon zu Beginn des neuen Schuljahres kochen die Abiturienten Mittag. Dazu wird die Küche genutzt, die es im Keller gibt. Jeden Donnerstag gibt es etwas Anderes zu essen.
Das Essen wird nicht verschenkt. Nachdem das Essen fertig ist, wird es nach oben gebracht. Oben im Schulflur wird das Essen serviert. Wer etwas essen möchte, muss dafür bezahlen. Verschenkt wird hier nichts. Die Abiturienten möchten schließlich ihren Abiball finanzieren.
Am heutigen Tag soll es Kartoffelsuppe geben. Dazu braucht es natürlich Kartoffeln. Zum Glück gibt es eine Kasse. Aus der Kasse wird Geld genommen. Dann geht es in den nahegelegenen Supermarkt. Kartoffeln, Suppengrün und Wiener werden eingekauft. Dann geht es zurück zur Schule.
In der Küche versammeln sich einige Abiturienten. Sie waschen sich die Finger. Dann greifen sie zu einem Messer und schälen die Kartoffeln. Die Kartoffeln kommen in einen Topf. Etwas Wasser zu geben und salzen, dann darf der Herd angeschaltet werden. Während die Kartoffeln kochen, wird das Suppengrün geputzt, geschnitten und kommt anschließend in den Kochtopf. Danach werden die Wiener ausgepackt. Sie werden kleingeschnitten. Dann kommen auch sie in den Kochtopf.
Nach ein paar Minuten ist alles fertig. Der Kochtopf bekommt seinen Deckel. Dann kann der Kochtopf nach oben gebracht werden.
Oben steht ein Tisch bereit. Neben dem Kochtopf bringen die Abiturienten auch Teller und Löffel mit nach oben. Dann müssen die Abiturienten kurz warten. Wenn die Mittagspause beginnt, kommen die Schüler, Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Wer von ihnen Kartoffelsuppe mag, darf sich einen Teller holen und bezahlen.
Nicht immer geht das Essen weg wie warme Semmeln. Manchmal bleibt auch etwas zurück. Das kommt dann zuerst wieder in die Küche im Keller. Das ist auch heute mit der Kartoffelsuppe so. Ein bisschen bleibt übrig. Doch keine Panik. Minus machen die Abiturienten deswegen nicht. Dank Jan haben zwei Schülerinnen sogar mehr zu tun.
In der Küche ist der Herd abgeschottet. Er steht in einem abgetrennten Bereich. Dieser Bereich kann durch einen schmalen Gang verlassen werden. Wenn dort Menschen im Weg stehen, kann ein Kochtopf auch über den Tresen gehoben werden. Das tat Jan, als er den Kochtopf von oben in den Keller brachte. Jan stellte den Kochtopf auf den Tresen ab.
Eine Abiturientin stand auf der anderen Seite. Sie nahm den Kochtopf entgegen. Dabei rutschte ihr der Kochtopf weg. Der Rest der Kartoffelsuppe ergoss sich. Die Kartoffelsuppe landete nicht nur auf der Arbeitsplatte in der Küche. Auch der Pullover der Abiturientin bekam etwas ab. Vor Schreck gab sie Jan die Schuld und sprach „Toll gemacht, Jan!“
Die Abiturientin räumte den Dreck weg. Dabei wurde ihr geholfen. Anschließend ging sie mit einer Freundin nach Hause. Dort zog sich die Abiturientin um. Mit einem dreckigen Pullover wollte sie nicht am weiteren Unterricht teilnehmen. Das ist verständlich, oder?