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366 Geschichten: September 10
Ich liebe es, Fahrrad zu fahren. Ich fahre fast immer. Ich fahre in der Regel morgens zur Arbeit. Ich bin eine halbe Stunde unterwegs. Nachmittags fahre ich wieder zurück.
Ich fahre im Frühling. Wenn alles blüht und grünt. Wenn das Leben wieder erwacht. Ich fahre im Sommer. Wenn es warm ist. Wenn andere im Schwimmbad sind. Ich fahre im Herbst. Wenn es windig ist. Wenn die Blätter fallen. Ich fahre im Winter. Wenn es kalt ist. Wenn nur eine kleine Schneedecke liegt.
Wenn es glatt ist, fahre ich nicht mit dem Rad. Wenn mein Rad kaputt ist auch nicht. In der letzten Woche fuhr ich auch kein Rad. Dies lag an zwei Dingen, die den selben Grund hatten.
Letzte Woche machte ich eine Radtour. Besser gesagt, ich wollte eine Radtour machen. Zirka dreißig Kilometer wollte ich fahren. Ich kam nur rund vier Kilometer weit. Dann musste ich umkehren.
Ich fuhr einen kleinen Berg hinauf. Ich fuhr wieder herunter. Dann fuhr ich knapp drei Kilometer auf relativ ebenem Gelände. Dann ging es den zweiten Berg hinauf. Oben kam ich nicht an. Kurz vorher platzte mir der Vorderreifen. Ich flog vom Rad ab. Viel ist mir nicht passiert. Ein paar Schürfwunden hier und da. Nichts Weltbewegendes.
Es hätte schlimmer kommen können. Wenige Meter weiter wäre ich auf der Abfahrt gewesen. An dieser Stelle wäre ich schneller gewesen. Bergauf war ich etwas mehr als zwanzig Kilometer pro Stunde schnell. Bergab konnten es vierzig Kilometer pro Stunde werden, wenn nicht noch mehr.
Mit dem Rad konnte ich nicht zurückfahren. Mit einem platten Reifen ging es nicht. Da der Reifen in wenigen Sekunden seine Luft verlor, musste es ein großes Loch sein. Ich versuchte erst gar nicht, den Reifen zu flicken. Ich ging gleich nach Hause und schob mein Rad.
In der letzten Woche fand ich kaum Zeit, mich mit dem Rad zu beschäftigen. Ich konnte das Rad ausbauen. Entfernte die Decke. Ich sah den Schlauch, der gerissen war. Ich suchte die Decke nach Fremdkörpern ab. Ich fand keinen. Ich fand auch nicht die Zeit, einen neuen Schlauch zu besorgen.
So fuhr ich in der letzten Woche mit Bus und Bahn zur Arbeit. Ich fuhr mit dem Bus in die Innenstadt. Dort stieg ich in die Straßenbahn. Wenige Minuten später war ich auf der Arbeit. Nachmittags stieg ich zuerst in die Straßenbahn. Ich fuhr einige Stationen mit. Ich stieg aus und nutzte den Bus. Wenige Minuten später war ich Zuhause.
Heute fuhr ich wieder mit dem Bus in die Innenstadt. Heute besorgte ich mir einen neuen Schlauch. Nebenbei kaufte ich noch einige Sachen für die nächste Woche ein. Heute wollte ich nicht noch einmal raus. Es war windig und regnete. Zurück zu Hause packte ich das Eingekaufte erst einmal weg. Dann nahm ich den Schlauch und ging in den Keller.
Ich packte den Schlauch aus. Ich legte ihn um die Felge. Ich pumpte ihn ein wenig auf. Kontrollierte den Sitz. Dann nahm ich die Decke. Ich befestigte sie an der Felge. Dann pumpte ich den Schlauch richtig auf. Am Ende kam das Rad wieder in die Halterung. Jetzt konnte ich eine Radtour starten, doch ich tat es nicht.
Ich wollte morgen mit dem Rad eine Tour machen. Morgen sollte besseres Wetter werden als heute. Morgen sollte es nicht so windig sein. Morgen sollte es nicht regnen.