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366 Kindergeschichten: Juni 10
Es war einmal eine Biene, die Eva hieß. Eva war mit einer Biene namens Dagmar befreundet. Die Beiden wohnten in unmittelbarer Nachbarschaft und hatten dieselbe Lieblingsspeise.
Eva und Dagmar liebten Blütennektar. Sie konnten nie genug davon bekommen. Sie aßen Blütennektar am Morgen, zum Mittag und abends. Nur wenn kein Blütennektar mehr im Haus war, dann gab es diesen nicht. Doch das war nicht ganz so schlimm. Hatte Eva keinen Blütennektar mehr und brauchte diesen ganz dringend, so ging sie zu Dagmar. Dagmar hatte ja auch noch etwas Blütennektar für Eva. Umgekehrt war es natürlich auch. Hatte Dagmar keinen Blütennektar mehr, so ging sie zu Eva.
Beide Bienen sammelten alle paar Tage neuen Blütennektar. Dagmar flog meist morgens zum sammeln los. Eva hingegen flog erst nachmittags los. So war es zu mindestens in den meisten Fällen. Ab und an war es auch anders. Heute flog Eva mal wieder schon am Morgen los.
Eva hatte sich morgens etwas Blütennektar von Dagmar geborgt. Gestern hatte sie es komplett verschlafen für Nachschub zu sorgen. Eva wusste schon gestern, dass Ihr Vorrat an Blütennektar zur Neige ging. Doch Eva war etwas vergesslich. Zum Glück gab es ja Dagmar.
Nun aber musste Eva los. Sie nahm ihre Sammeltasche und flog über die nahegelegene Wiese. Dort flog Eva von Blüte zu Blüte. Eva sammelte viel Blütennektar. Sie hätte sicher noch mehr sammeln können. Das war klar. Doch so viel konnte Eva gar nicht tragen und es gab noch einen weiteren Grund.
Als Eva los flog, schien die Sonne nicht. Der Himmel war überall grau. Am frühen Morhen war der Himmel nur hellgrau, doch während Eva unterwegs war, wurde er dunkler und dunkler.
Es begann wie am gestrigen Tag zu regnen. Eva wurde nass. Dies gefiel ihr nicht. Eva flog nicht gerne im Regen. Im Regen wurden ihre Flügel nass. Mit nassen Flügeln flog es sich schlecht. Eva kam nur schwer in die Luft. Je nasser die Flügel waren, desto mehr Kraft benötigte Eva. Mit dem Blütennektar war es noch schwieriger.
Eva musste Schutz vor dem Regen suchen. Dort wollte sich Eva ihre Flügel trocknen. Mit halbnassen Flügeln flog es sich besser als mit vollnassen Flügeln. Doch wo fand Eva jetzt einen Unterstand? Eva guckte links. Eva guckte rechts. Dann sah sie einen passenden Unterstand.
Nur wenige Meter entfernt sah Eva ein Haus. Dort stand ein Fenster offen. Eva flog dorthin. Sie flog durch das geöffnete Zimmer und landete auf dem Tisch.
Eva war in dem Zimmer nicht allein. Doch das bemerkte Eva erst später. Sie ruhte sich auf dem Tisch aus und trocknete Ihre Flügel. Dann bekam Eva ein komisches Gefühl. Sie fühlte sich beobachtet. Eva sah sich in der Nähe um. Sie sah nichts. Dann schaute Sie etwas weiter. Plötzlich erblickte Sie einen kleinen Jungen. Er schaute zu Ihr. Er beobachtete Sie.
Der Junge sprach irgendetwas. Eva verstand es nicht. Der Junge und sie sprachen nicht dieselbe Sprache. Auf jeden Fall mussten es besondere Worte sein, die der Junge sprach. Als er fertig war, wurde er klein. Eva sah genau, wie der Junge schrumpfte. Er wurde kleiner und kleiner. Wie klein er am Ende war, dass wusste Eva nicht. Über die Tischkante konnte sie in dem Moment nicht gucken und eigentlich war es ihr auch egal. Eva flog kurze Zeit später nach Hause. Der Regen hörte auf und sie musste keinen weiteren Zwischenstopp einlegen. Doch was war mit dem Jungen? Weißt Du etwas?