Chrispin: Saalfeld am Mittag

Namenswelt: Chrispin 2

Dienstag, der zweite Tag der Woche. Dienstag, der Tag meiner Reise nach Saalfeld. Saalfeld, das ich zum zweiten Mal bereise. Saalfeld, das das Ziel des Zuges ist. Der Zug, der um dreizehn Uhr zwanzig bereitsteht. Der Zug, den ich sogleich betrete.

Ich, der nicht alleine in den Zug steigt. Ich, der eine Kindergruppe sieht. Eine Kindergruppe, die aus vielen Kindern besteht. Eine Kindergruppe, die von zwei Erwachsenen begleitet wird. Eine Kindergruppe, die in der Mitte des Zuges Platz nimmt.

Der Zug, der einteilig ist. Der Zug, der nur einen Waggon hat. Der Zug, der weiß-grün ist. Der Zug, der blaue Sitze hat. Der Zug, dessen Klimaanlage läuft. Der Zug, der dreizehn Uhr neununddreißig den Erfurter Hauptbahnhof verlassen soll. Der Zug, der noch einige Minuten stehen muss. Der Zug, der auf Gleis Sieben auf Reisende wartet. Der Zug, der kurz ruckelt. Der Zug, der nicht mehr einteilig ist. Der Zug, der nun mindestens einen Waggon mehr hat.

Ein Waggon, der sicherlich auch grün-weiß ist. Ein Waggon, den ich nicht sehe. Ich, der im letzten Waggon sitzt. Ich, der noch einige Minuten warten muss. Ich, der auf die Uhr sieht. Ich, der sieht, es sind noch knapp zehn Minuten. Ich, der sieht, die Zeit verrinnt nur langsam.

Zeit, die auf neun Minuten schmilzt. Zeit, die weniger wird. Zeit, die auf sieben Minuten schmilzt. Zeit, die noch weniger wird. Zeit, die auf fünf Minuten schmilzt. Zeit, die die Vier-Minuten-Marke erreicht. Zeit, die auf drei Minuten schmilzt. Zeit, die die Zwei-Minuten-Marke durchbricht. Zeit, die auf eine Minute schmilzt. Zeit, die anzeigt, der Zug kann jetzt losfahren.

Der Zug, der dreizehn Uhr neununddreißig losfährt. Der Zug, der an Schallschutzwänden vorbeifährt. Der Zug, der fast ganz links fährt. Der Zug, in dem eine Ansage erklingt. Eine Ansage, die die Reisenden begrüßt. Eine Ansage, die den nächsten Bahnhof nennt. Der nächste Bahnhof, der sich Erfurt-Bischleben nennt. Der nächste Bahnhof, den der Zug ansteuert.

Der Zug, der weiterhin an Schallschutzwänden vorbeifährt. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der einen Fluss überquert. Der Zug, der an Kleidercontainern vorbeifährt. Der Zug, der noch langsamer wird. Der Zug, der im nächsten Bahnhof zum Stehen kommt. Der Zug, der dort einige Sekunden hält.

Der Zug, der langsam wieder beschleunigt. Der Zug, der an einem Feld vorbeifährt. Der Zug, der elf Windkraftanlagen links liegen lässt. Der Zug, der eine rechte Kurve ansteuert. Der Zug, der im Sonnenschein verkehrt. Der Zug, der einige Gärten passiert. Der Zug, der eine Straße links liegen lässt. Der Zug, der auf dem rechten Gleis fährt. Der Zug, der eine Ortschaft passiert. Der Zug, der Bäume links liegen lässt. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der den nächsten Bahnhof erreicht. Der Zug, der auf Gleis Zwei hält. Der Zug, in dem ein Schaffner mitfährt.

Der Schaffner, der ein weißes Hemd trägt. Der Schaffner, der eine schwarze Weste darüber trägt. Der Schaffner, der näher kommt. Der Schaffner, der eine Brille trägt. Der Schaffner, der kurze Haare hat. Der Schaffner, der mich kontrolliert. Der Schaffner, der wieder nach vorne geht. Der Schaffner, der im nächsten Bahnhof umsteigt.

Der nächste Bahnhof, der sich Sülzenbrücken nennt. Der nächste Bahnhof, den der Zug um dreizehn Uhr dreiundfünfzig wieder verlässt. Der Zug, der auf einer nichtelektrifizierten Strecke verkehrt. Der Zug, der gepflügte Felder links liegen lässt. Der Zug, der eine Burg rechts liegen lässt. Der Zug, der den nächsten Bahnhof erreicht.

Der Zug, der los fährt. Der Zug, der einen grünen Trecker links liegen lässt. Der Zug, der einen weiteren Trecker links liegen lässt. Der Zug, der an Heuballen vorbeifährt. Der Zug, der einen orangenen Trecker rechts liegen lässt. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der aktuell langsam Richtung Arnstadt fährt. Der Zug, der zum Stillstand kommt. Der Zug, der auf etwas wartet. Der Zug, der neben einem alten Strommast für Züge steht. Der Zug, dem rechts eine Radfahrerin entgegenkommt. Der Zug, der auf einen Gegenzug gewartet hat. Der Zug, der an einer kleinen roten Lok vorbeifährt. Der Zug, der sich nach links orientiert. Der Zug, der den nächsten Bahnhof erreicht.

Der Zug, der auf Gleis Drei zum Stehen kommt. Der Zug, der vierzehn Uhr vier seine Türen schließt. Der Zug, der langsam beschleunigt. Der Zug, der über eine Brücke fährt. Der Zug, der über einer Straße fährt. Der Zug, der einen Schornstein links liegen lässt. Der Zug, der auf einer eingleisigen Strecke verkehrt. Der Zug, der Felder rechts und links liegen lässt. Der Zug, der eine Ortschaft passiert. Der Zug, der eine Straße kreuzt. Der Zug, der an einem gepflügten Feld vorbeifährt. Der Zug, der den nächsten Bahnhof ansteuert. Der Zug, der langsamer wird.

Der Zug, der in Marlishausen zum Stehen kommt. Der Zug, der um vierzehn Uhr neun wieder beschleunigt. Der Zug, der einen Bagger links liegen lässt. Der Zug, der eine Ortschaft passiert. Der Zug, der einen Weg links liegen lässt. Der Zug, der an einem abgeernteten Kornfeld vorbeifährt. Der Zug, der unter einer Brücke fährt. Der Zug, der über eine Brücke fährt. Der Zug, der einen Kirchturm links liegen lässt. Der Zug, der eine Brücke passiert. Der Zug, der den nächsten Bahnhof ansteuert. Der Zug, der an gepflügten Feldern vorbeifährt. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der den nächsten Bahnhof erreicht.

Der Zug, der vierzehn Uhr vierzehn wieder beschleunigt. Der Zug, der eine Allee rechts liegen lässt. Der Zug, der an einem abgeernteten Kornfeld vorbeifährt. Der Zug, der einer Stromtrasse näher kommt. Der Zug, der eine rechte Kurve anfährt. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der drei Kirchtürme links liegen lässt. Der Zug, der einige Mehrfamilienhäuser rechts liegen lässt. Der Zug, der zum Stehen kommt.

Der Zug, der Stadtilm um vierzehn Uhr siebzehn verlässt. Der Zug, der an gestapelten Heuballen vorbeifährt. Der Zug, der einige Wiesen rechts und links liegen lässt. Der Zug, der eine rechte Kurve ansteuert. Der Zug, an ehemaligen Kornfeldern vorbeifährt. Der Zug, der über eine Brücke fährt. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der eine Straße links liegen lässt. Der Zug, der an Heuballen vorbeifährt. Der Zug, der eine Kurve nach links anfährt. Der Zug, der an einem Jagdstand vorbeifährt. Der Zug, der ein Maisfeld rechts liegen lässt. Der Zug, der eine rechte Kurve ansteuert. Der Zug, der durch einen Wald fährt. Der Zug, der mittlerweile halbleer ist. Der Zug, in dem mindestens drei Vierer frei sind. Der Zug, in dem die Kindergruppe noch sitzt. Der Zug, der einige Häuser passiert. Der Zug, der einen Bahnhof links liegen lässt. Der Zug, der an einem Gewässer vorbeifährt. Der Zug, der Bäume und Felder rechts und liegen lässt. Der Zug, der an einer Kirche vorbeifährt. Der Zug, der einen Spielplatz passiert. Der Zug, der über eine Brücke fährt. Der Zug, der einige Rinder rechts liegen lässt. Der Zug, der den nächsten Bahnhof ansteuert. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der in Rottenbach zum Stehen kommt. Der Zug, dem ein Zug entgegenkommt. Der Zug, der einige Sekunden steht.

Der Zug, der den Bahnhof um vierzehn Uhr dreißig verlässt. Der Zug, der an einer Baustelle vorbeifährt. Der Zug, der einen Radlader links liegen lässt. Der Zug, der ein Maisfeld passiert. Der Zug, der einen roten Transporter links liegen lässt. Der Zug, der an einigen Gärten vorbeifährt. Der Zug, der eine Unterführung passiert. Der Zug, der eine Kirche links liegen lässt. Der Zug, der einen Bahnhof passiert.

Ein Bahnhof, an dem nicht gehalten wird. Ein Bahnhof, den der Zug links liegen lässt. Der Zug, der den vorletzten Bahnhof ansteuert. Der Zug, der unter einer Brücke fährt. Der Zug, der an einem Hänger vorbeifährt. Der Zug, der einige Gärten links liegen lässt. Der Zug, der an einem gelben Haus vorbeifährt. Der Zug, der ein altes Haus links liegen lässt. Der Zug, der langsamer wird. Der Zug, der den nächsten Bahnhof erreicht. Der Zug, der um vierzehn Uhr siebenunddreißig zum Stehen kommt. Der Zug, der von vielen Kindern gestürmt wird. Der Zug, der nur noch einmal halten muss. Der Zug, der jetzt ziemlich voll ist. Der Zug, dessen Plätze gut belegt sind.

Plätze, die einmal frei waren. Plätze, die neben mir frei sind. Plätze, die von Kindern belegt werden. Kinder, die um mich herum sind. Kinder, die mich mit Fragen löchern. Fragen, die mich vom Schreiben abhalten. Fragen, die langsam weniger werden. Fragen, die von Kindern gestellt werden.

Kinder, die gucken, wie viele Zeilen ich geschrieben habe. Kinder, die den Text nicht lesen können. Der Text, der handschriftlich verfasst wurde. Der Text, der gleich sein Ende findet. Ein Ende, das nicht selten ist. Ein Ende, das es immer gibt. Ein Ende, das um vierzehn Uhr sechsundvierzig Wahrheit wird. Ein Ende, das jetzt zu Ende ist.

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.