Franzis Kolumne: Das Jahr 2020 - Dezember

Namenswelt: Franzis Kolumne: Das Jahr 2020

Du weißt, welchen Tag wir heute haben? Ja? Du weißt, was das heißt? Wieder ja?

Na, dann weißt Du wie ich, dass dieses Jahr nicht mehr lang ist. Es sind nur noch wenige Tage, dann erwartet uns das neue Jahr 2021. Das nächste Jahr wird bestimmt anders werden als dieses Jahr.

In diesem Jahr bestimmte Corona unser Leben. Die ersten zwei Monate war Corona noch weit weg. Im März tauchte es auch bei uns auf und sorgte für einen Lockdown. Nun haben wir schon den zweiten Lockdown. Glücklicherweise fällt er in eine Zeit, wo sowieso nicht viel los ist. Schulen sind über Weihnachten geschlossen. Universitäten sind geschlossen. In den Industrieunternehmen gibt es Betriebsferien.

Blöd ist allerdings, dass der gesamte Einzelhandel nun dicht macht. Okay, Lebensmittelläden bleiben offen, aber wer verschenkt schon eine Orange oder Walnüsse zu Weihnachten? Nein, der Weihnachtsmann zählt hier nicht. Es sollte schon ein normaler Mensch sein. Ein normaler Mensch schenkt vielleicht Kleidung, Haushaltswaren oder Gutscheine.

Kleidung kann im Lockdown nicht gekauft werden. Zu mindestens nicht in der Stadt oder einem Einkaufszentrum. Macht ja auch nichts. Heutzutage geht ja alles online - außer Schule und Homeoffice. Schule funktioniert halbwegs online, wenn die Schule vorbereitet ist und die Schüler überhaupt die technischen Voraussetzungen haben. Homeoffice kann nicht jeder und ist auch daran geknüpft, eine gute und stabile Internetleitung zu haben. Gibt es diese? Überall? Zu bezahlbaren Preisen?

Wenn nicht, dann findet der Unterricht nicht online statt und das Homeoffice ist nicht möglich. Dafür können wir dann online shoppen gehen. Dafür reicht auch eine langsame Internetleitung. Wir müssen ja nicht die Socken oder den Kühlschrank durch die Internetleitung nach Hause transportieren. Das machen die Paketboten für uns. Sie müssen zwar zur Weihnachtszeit etwas mehr arbeiten, doch dank Lockdown sind wir wenigstens zu Hause. Einmal klingeln reicht, dann sind wir an der Tür und sehen endlich einmal eine andere Person, die nicht zum Haushalt gehört.

Ob für die Paketboten es nächstes Jahr besser wird? Das ist fraglich. Wenn ich jetzt Socken und Kühlschränke online bestelle, warum soll ich das nicht auch das nächste Jahr machen? Versandhändler wird es im nächsten Jahr noch geben. Ob die Läden in der Innenstadt und im Einkaufszentrum auch noch da sind? Das ist fraglich. Die Winterkleidung, die in den Regalen jetzt liegt, verkauft sich nicht mehr, wenn Sommer ist. Die Winterkleidung bis zum nächsten Winter aufzubewahren, wird auch kostspielig. Das wird eventuell zu kostspielig. Wer nicht schon jetzt das Handtuch geworfen hat, der wird es eventuell Anfang des neuen Jahres tun. Gewinnen werden die Versandhändler. Verlieren werden die Innenstädte. Das ist relativ sicher.

Der Bundespräsident appelliert an uns, die einschränkenden Maßnahmen mitzutragen. Das werden die Meisten von uns tun. Nur so kann Corona besiegt werden. Auch wenn es hart werden wird, zwei Monate ohne Theater, ohne Museen, ohne Kino, ohne Konzerte und ohne Restaurantbesuche auszukommen. Zumal es nicht sicher ist, dass im Januar alles wieder öffnen kann. Vielleicht werden es mehr als zwei Monate. Auch wenn der Impfstoff nah ist, wird im Januar noch nicht alles möglich sein. Wer weiß, ob viele Künstler noch einmal ihre Darbietungen zur Schau stellen und Restaurants überhaupt noch einmal öffnen. Wenn nicht, dann haben wir sicherlich mehr Arbeitslose, weniger Unterhaltung und eintöniges, auswärtiges Essen. Aber egal, Corona werden wir überleben. Das schaffen wir, oder?

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.