00:08 14. Jan100%
Franzis Kolumne: Das Jahr 2020 - Juni
Du weißt, welches Jahr wir haben? Ja? Du weißt, dass dieses Jahr ein spezielles Jahr war und ist? Wieder ja? Na dann weißt du auch, warum das so ist.
Es hat nichts mit dem Klimawandel zu tun. Den Klimawandel gibt es schon mehrere Jahre. Getan haben wir nicht viel. Seit Ende des letzten Jahres aber greift das Coronavirus um sich. Es kann die Erkrankung Covid-19 auslösen. Bisher war es schwer möglich, nachzuvollziehen, wer Kontakt mit einer infizierten Person hatte. Klar, wer auf einer Geburtstagsfeier war und kurz danach positiv getestet wurde, bei demjenigen ist es wahrscheinlich, dass er sich auf der Geburtstagsfeier angesteckt hatte. Sicher ist das aber nicht.
Sicher ist auch nicht, ob der Infizierte nicht auch andere Menschen angesteckt hatte. Fuhr der Infizierte mit dem öffentlichen Nahverkehr, so gibt es womöglich weitere Infizierte. Gibt es eine Lösung, dies nachzuvollziehen?
Ja, die Lösung gibt es. Eine Corona-Warn-App sollte es schon vor Wochen geben. Die Entwicklung verzögerte sich. Das lag auch daran, dass die Bundesregierung anfangs einen anderen Systemansatz plante. Die Corona-Warn-App sollte zentral funktionieren.
Bei der zentralen Lösung gäbe es einen zentralen Server, der weiß, welche Person wo war. Dazu wären die IDs, die jede App generiert, vom Server gespeichert worden. Der Server könnte genau wissen, wer wo mit wem zusammen war.
Wäre bekannt geworden, dass eine Person infiziert wurde, so könnte der Server die Personen genau identifizieren. Die Kontaktpersonen könnten dann zielgerichtet informiert werden. Wäre der Server allerdings gehackt worden, wäre jede Person von den Hackern genau identifizierbar.
Das fanden Datenschützer nicht so prickelnd. So gab es nach einigen Tagen einen Systemwechsel. Die Bundesregierung verfolgte nun den dezentralen Ansatz. Hierbei gibt es keinen zentralen Server, der alles weiß. Die einzelnen Apps auf den Smartphones der Nutzer wissen, welche IDs sie besitzen. Die Apps selber wissen, mit welchen IDs sie zu welchem Zeitpunkt Kontakt hatten. Einen Server gibt es trotzdem. Dort stehen die zufälligen IDs eines Infizierten. Die Apps laden diese Ids herunter. In der App selbst würden dann Berechnungen stattfinden. Gab es Kontakt mit einem Infizierten? Ja oder Nein?
Jetzt schreiben wir Mitte Juni. Das Coronavirus ist in Deutschland fast verschwunden. Ich betone: In Deutschland. Weltweit infizieren sich immer mehr Menschen. Das liegt sicherlich auch daran, dass es in einigen Ländern dieser Erde Menschen gibt, die das Virus verharmlosen. Das Coronavirus ist nur eine Grippe. Diese Menschen werden erst spät merken, dass das Virus aktuell tödlicher als eine Grippe ist. Das Coronavirus ist ansteckender. Abstand halten und in Menschenmassen eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, kann helfen.
Nun kommt auch die App endlich. Sie erleichtert es allen, zu erfahren, ob ein Mensch mit einem Infizierten Kontakt hatte oder nicht. Dann können diese Menschen sich in Quarantäne begeben. So wird kein weiterer Mensch mit dem Virus infiziert.
Wenn sich kein Mensch mehr mit dem Virus infiziert, wird das Virus im Prinzip auch ausgerottet. Ein Impfstoff ist dann gar nicht mehr nötig. Es gibt nur ein kleines Problem. Die Corona-Warn-App gibt es für aktuelle mobile Betriebssysteme. Wer aber kein Smartphone besitzt, kann die App nicht installieren. Derjenige erfährt nicht, ob er Kontakt mit einem Infizierten hatte. Derjenige kann auch nicht anonym mitteilen, dass er infiziert ist und somit Andere warnen. Das heißt also: Die Corona-Warn-App kann helfen. Zur Sicherheit bitte trotzdem Abstand halten und in Menschenmassen eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Das machst du doch, oder?