Franzis Kolumne: Das Jahr 2020 - Mai

Namenswelt: Franzis Kolumne: Das Jahr 2020

Du weißt, dass wir uns in der Corona-Zeit befinden? Ja? Du weißt, dass die Politiker alles tun, um die Krise so klein wie möglich zu halten? Wieder ja?

Super. Dann frage ich Dich, warum dass nur in der Corona-Zeit passiert. Es werden zahlreiche Gesetze erlassen. Es sollen zahlreiche Branchen gestützt werden. Bankrott sollen die Unternehmen wegen Corona nicht gehen. So ist zu mindestens die Ansage. Doch es stimmt nicht so ganz.

Zahlreiche Branchen sind auf Hilfen angewiesen. Die Autobranche ist eine davon. Jetzt in der Krise kauft keiner mehr ein Auto. Alle machen Homeoffice. Im Homeoffice wird kein Auto benötigt. Wir müssen jetzt ein paar Automarken retten. Wir müssen ein paar Arbeiter in der Autobranche helfen.

Restaurantbesitzer helfen? Wer braucht denn schon Restaurants? Zuhause kann doch gekocht werden. Selbst ist der Mann oder die Frau. Essen gehen muss nun wirklich nicht sein. Wenn der Mann oder die Frau nicht kochen kann, dann soll sie gefälligst einen Kochkurs machen. Da lernt er oder sie es.

Wie? Es gibt keinen Kochkurs in deinem Dorf? Das ist doch kein Problem! Fahr doch einfach in die nächste Stadt. Mit einer Autoprämie wird dein neues Auto sicherlich billiger. Also in der Anschaffung zu mindestens. Im Unterhalt ist es fraglich. Die Autoprämie soll ja auch für Benzinautos und Dieselautos gelten, wenn es nach der Autobranche geht. Ob die Verbrenner so sauber sind?

Der Staat könnte natürlich nur die schadstoffarmen Autos bezuschussen. Aber das geht ja gar nicht. Dann helfen wir ja nur ein paar Mitarbeitern aus der Autobranche. Das sind zu wenig. Wir müssen mehr Menschen helfen, aber nicht zu viele!

Restaurantbesitzer brauchen wir nicht helfen. Das wurde oben schon erwähnt. Touristikunternehmen brauchen wir auch nicht helfen. Rutschen sie eben in die Insolvenz. Urlaub zu Hause ist doch sowieso am Schönsten. Mann oder Frau kann ja Tagesausflüge machen - mit dem Auto versteht sich.

Was machen wir eigentlich mit denjenigen, die keinen Führerschein haben? Spendieren wir denen einen Führerschein? Fahrschulen sind in der Corona-Zeit auch betroffen. Fahrschulen müssen wir auch helfen. Wer soll denn die Autos kaufen? Nur Privatkunden reichen nicht. Die kaufen vielleicht nur Elektroautos. Das bringt der Autobranche nichts. Verbrenner werden mehr gekauft. Deren Absatz muss mit einer Prämie gefördert werden. Elektroautos sind für die Zukunft - und für das Klima.

Das Klima können wir später noch retten. Jetzt in der Krise ist das Geld des Staates gefordert - für die Autobranche. Dafür müssen Gesetze her. Das ist wichtig.

Okay, Gesetze für Pflegekräfte oder normale Menschen dürfen auch sein. Wer in Kurzarbeit ist, soll einen höheren Lohn vom Staat bekommen. Ein bisschen Geld braucht der Bürger schon, um ein neues Auto zu kaufen.

Hoffentlich verabschiedet die Politik schnell die neuen Gesetze. In der Corona-Zeit können Gesetze schnell beschlossen werden. Da braucht es nicht einmal eine Woche. Schwups, ist das neue Gesetz fertig. Für die Bürger, für die Pflegekräfte und vielleicht auch für die Autobranche.

In der Corona-Zeit geht das alles sehr schnell. Warum konnte der Bundestag nicht schon früher schneller Gesetze beschließen? Warum muss erst eine Krise zeigen, dass der Bundestag schnell sein kann? Warum kann der Bundestag nicht auch für den Klimaschutz wichtige Gesetze schnell beschließen?

Der Klimawandel wird auch noch in eine Krise führen. Es gibt aber einen Unterschied. Der Klimawandel zeigt seine großen Auswirkungen erst später. Das Corona-Virus zeigt seine Auswirkungen schon jetzt. Wir Menschen leben in der Gegenwart. Wir leben nicht in der Zukunft. Doch eines Tages wird die Zukunft Gegenwart sein, oder?

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.