Franzis Kolumne: Das Jahr 2020 - November

Namenswelt: Franzis Kolumne: Das Jahr 2020

Du weißt, welchen Monat wir haben? Ja? Du weißt, welche Jahreszeit aktuell ist? Wieder ja?

Na, dann weißt Du, dass der Herbstmonat November aktuell ist. Im Herbst geht die Grippesaison wieder los. Doch diesmal bleibt die Grippe nicht allein. Es gibt ja auch noch Corona.

In Österreich wird wieder einmal alles dicht gemacht. So wie es im Frühjahr schon einmal war. Soweit ist es bei uns noch nicht. Arbeiten können wir noch immer gehen. Natürlich nur, wenn es noch Arbeit gibt. Restaurants und Veranstaltungsbetriebe haben aktuell ja geschlossen. Mit ein bisschen Glück und Durchhaltevermögen bleibt das Restaurant um die Ecke noch am Leben. Sofern es Essen außer Haus anbietet oder das Essen abgeholt werden kann, kann das funktionieren.

Die Industriebetriebe bleiben offen. Da wird nichts in Deutschland geschlossen. Die Leute in den Werkshallen und auf dem Bau stehen vielleicht nah beieinander. Das Coronavirus wird dabei aber nicht übertragen. Ganz sicher. Die Bauleute sind an der frischen Luft. Da kann nichts passieren. Die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Werkshallen sind immun gegen das Coronavirus. Auch die Schülerinnen und Schüler lassen sich von Corona nicht verängstigen. Es geht wie immer in die Schule. Das ABC muss gelernt werden. Das Einmaleins kommt morgen dran.

Wenn aber die Restaurants geschlossen sind, wo wird dann gegessen? Natürlich zu Hause. Alleine? Natürlich nicht. Der Mensch braucht doch Gesellschaft. Wenn die Politik die Restaurants schließt, wird eben zu Hause in Gesellschaft gegessen. Das ist ja überhaupt nicht schlimm.

Im Restaurant sind nicht alle Plätze belegt. Dort wird darauf geachtet, dass die Tische weit genug auseinander stehen. Die Kellner tragen eine Mund-Nase-Bedeckung. Die Gäste müssen unterwegs auch eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Die Tische werden nach dem Verlassen gereinigt und desinfiziert. Die nächsten Gäste können kommen.

Zu Hause? Abstand halten? Funktioniert nicht. Es gibt doch nur einen Esstisch. Drumherum stehen vier Stühle für vier Männer oder Frauen. Desinfiziert wird schon gar nicht - oder kaum. Im privaten Umfeld glaubt doch keiner, dass der Gegenüber infiziert ist, oder?

Im privaten Umfeld wird alles nicht so spießig gesehen. Es wird schon nichts passieren. Kontrollen gibt es keine - anders als im Restaurant. Dort kann das Ordnungsamt oder die Polizei nach dem Rechten sehen. Dank der Verordnungen können auch Bußgelder verhängt werden, wenn Hygieneregeln nicht eingehalten werden.

Zu Hause wird es wohl wenige Bußgelder geben. Ob jetzt das Besteck oder die Tische desinfiziert werden, ist egal. Ob der Abstand gewahrt bleibt? Keine Ahnung.

Wenn es in geselliger Runde ein Film geben soll, dann ist das kein Problem. Da die Kinos geschlossen sind, gibt es die private Filmvorführung eben zu Hause. Ohne Abstand. Dafür mit Gesellschaft.

Das eigene Schulkind guckt natürlich mit. Der Film ist ja für Kinder geeignet. In geselliger Runde gibt es dann vielleicht noch ein Bonbon mit Corona. Natürlich nimmt das Schulkind den Corona-Bonbon nicht mit in die Schule. Und wenn doch?

Dann wird Corona fleißig weiterverteilt. Ob nun in den Betrieben selbst oder in den Schulen, das ist doch egal. Hauptsache in Hotels, Kinos und Restaurants wird die Verbreitung des Virus gestoppt. Das ist viel wichtiger.

In Österreich gehen die Verantwortlichen zielstrebiger zur Sache. Dort wird nicht nur die Vergnügungsbranche temporär geschlossen. Schulen machen auch dicht. Die Österreicher sollen zu Hause bleiben. Sie dürfen nur noch hinaus, wenn sie zur Arbeit müssen, zum Einkaufen oder Verwandten helfen möchten. Sport allein ist auch noch möglich. Das alles gilt bis zum sechsten Dezember. Ein schönes Nikolausgeschenk für die Österreicher. Für uns Deutsche gibt es zum Nikolaustag dann einen echten Lockdown, oder?

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.