Goldbärchi: Die Bergretter 08 (Wilde Wasser I)

Goldbärchi: Die Bergretter

Eine vierköpfige Goldbärchifamilie ist unterwegs in den Bergen. Wie jedes Wochenende machen sie etwas gemeinsam. Jedes Wochenende ist ein anderer dran zu bestimmen, was getan werden soll. Da diesmal der Goldbärchisohn dran ist, muss die Familie in den Bergen wandern gehen.

Alles scheint friedlich zu sein. Während Goldbärchivater und Goldbärchisohn sich unterhalten, sind Goldbärchimutter und Goldbärchitochter abseits des Weges unterwegs, um die Pflanzenwelt zu erkunden. Einige Pilze wurden schon gefunden, die die Goldbärchimutter in einen Korb legt. Jedes Mal, wenn die Goldbärchitochter einen weiteren Pilz findet, rennt sie zu Ihrem Goldbärchivater, um den Pilz zu zeigen. Jedes Mal läuft sie zurück und packt den Pilz in den Korb, den die Goldbärchimutter trägt.

Doch beim letzten Mal ist es anders. Der Goldbärchisohn kommt auf die Idee, ein Wettrennen zu veranstalten. „Wer zuerst an der Berghütte ist, darf entscheiden, was wir nächste Wochenende tun“ ruft er. Das lässt sich die Goldbärchitochter nicht zweimal sagen. Während ihr Bruder schon losläuft, gibt sie den Pilz Ihrem Vater und will Ihrem Bruder nachlaufen.

Doch Ihr Vater gibt ihr den Tipp, nicht dem Bruder nachzulaufen, sondern den rechten Weg an der nächsten Kreuzung zu nehmen. So würde sie schneller an der Berghütte sein. Die Goldbärchitochter schlägt sogleich den rechten Weg ein und läuft weiter und weiter.

Sie hat Ihren Bruder schon fast überholt, als vor Ihr eine Brücke liegt. Sie wundert sich, dass davor ein gelbes Schild steht, und sie über eine Holzlatte klettern muss. Dass auf dem Schild „Achtung! Einsturzgefahr“ steht, kann Sie noch nicht lesen, da Sie erst nächstes Jahr in die Schule kommt. So geht sie weiter Richtung andere Brückenseite. Doch schon nach einigen Metern merkt sie, dass es falsch war, über die Holzlatte zu klettern. Sie hatte das Gefühl, die Bretter unter Ihren Füßen würden sich durchbiegen. Und in der Tat geschah dies. Mehr noch. Da die Goldbärchitochter weiter ging, kam Sie an ein Brett, das schon morsch war.

Es kam, wie es kommen musste: Das Brett gab nach, und sie rutschte mit einem Fuß durch. Die Goldbärchitochter schrie natürlich. Ihr Bruder hörte es zuerst, schließlich war er am nächsten dran. Doch auch die Goldbärchieltern vernahmen den Hilferuf.

Alle drei rannten zur Brücke. Der Goldbärchisohn war nur wenige Augenblicke vor den Goldbärchieltern da. Er stieg schon über die Holzlatte auf seiner Seite, als seine Eltern „Stopp!“ riefen. Er solle nicht darüber steigen. Stattdessen machte dies die Goldbärchimutter. Sie näherte sich langsam und vorsichtig ihrem Kind.

In weise Vorahnung, es könne noch Schlimmeres geschehen, rief der Goldbärchivater unterdessen die Bergrettung. Als diese davon erfuhr, machten sich der hellrote Bergretter, der hellrote Sanitäter, der hellrote Pilot und der Hellrote auf, zu der Brücke zu fliegen. Unterwegs zur Brücke seilte sich der Hellrote schon einmal ab, da man nur so an die Brücke gelangen würde und keine Zeit verlieren wollte. Schließlich war die Brücke nicht umsonst schon seit Wochen gesperrt.

Während die Bergretter zum Einsatzort flogen, näherte sich die Goldbärchimutter mehr und mehr der Goldbärchitochter. Kurz bevor Sie diese erreichte, brachen auch unter Ihr die Bretter weg. Nun mussten zwei Goldbärchis gerettet werden. Erst wollte der Goldbärchisohn doch noch über die Holzlatte steigen, doch die Goldbärchieltern verboten dies. Auch der Goldbärchivater stieg nicht über die Holzlatte. Er wollte Goldbärchimutter und Goldbärchitochter nicht noch mehr in Gefahr bringen.

Die Bretter könnten vollkommen wegbrechen und dann würden beide in den wilden Fluss stürzen und dies wollte keiner. Kurz bevor die Bergretter endlich ankamen, wurde die Lage dramatischer. Die Bretter gaben weiter nach und jetzt hing Goldbärchimutter nur noch geradeso am Brückengeländer. Die Goldbärchitochter wiederum klammerte sich an den Beinen Ihrer Mutter, da auch unter Ihr die Bretter wegbrachen.

Die Goldbärchitochter rutschte allerdings immer tiefer und gerade als der Hellrote ankam, stürzte sie in den Fluss. Der Hellrote konnte gerade so noch verhindern, dass auch die Goldbärchimutter hinabstürzte. Geradeso konnte er sie noch retten.

Der Goldbärchivater war auf der einen Seite glücklich, dass Goldbärchimutter nichts geschehen war, doch um Goldbärchitochter machte er sich große Sorgen. Auch die Bergretter machten sich sorgen. Nachdem sie die Goldbärchimutter an einer Wiese absetzten, suchten sie nach der Goldbärchitochter. Während der Vater sich um Mutter und Tochter kümmerten, wurde es draußen dunkler und dunkler.

Als es dann finster war, brachen die Bergretter die Suche ab. Sie hatten den gesamten Fluss abgesucht, doch nirgends war eine Spur von Goldbärchitochter zu finden. Der wilde Fluss scheint sie begraben zu haben. Schwere Herzens sprachen Sie auch mit den Goldbärchieltern darüber. Diese konnten es kaum verstehen, doch es war sinnlos, weiter zu suchen.

Auch wenn die Bergretter das Kind nicht retten konnten, heute hatten sie trotzdem einen guten Job gemacht und wenigstens ein Leben gerettet, das ohne Sie verloren wäre.