Goldbärchi F1

Goldbärchi: Weiß

Auf der Welt leben viele Goldbärchis. Die einen sind weiß, gelb, und orange, die anderen hellrot, dunkelrot und grün. Doch viele Goldbärchis wunderten sich: Warum gibt es keine violetten, blauen oder schwarzen Goldbärchis? Hatte dies irgendeinen Grund?

Die weißen Goldbärchis fragten sich genauso wie die Anderen. Sie fragten sich aber auch, warum es weiße Goldbärchis gab. Hatte es einen Grund, warum einige Goldbärchis weiß waren?

Viele Goldbärchis meinten ja. Weiße Goldbärchis liebten das Leben. Von morgens bis abends. Vom Anfang bis Ende. Von Tag bis Nacht. Von Weiß bis grün. Von Januar bis Dezember. Von Frühling bis Winter. Sie liebten die Tage, wenn der Frühling sich zum ersten Mal zeigte und die Frühlingsblumen sprießen ließ. Im Frühling begann überall das Leben. Tiere wachten aus Ihren Winterschläfen auf. Die Blumen begannen Ihre Blüten zu zeigen. Die Temperaturen stiegen. Jetzt musste kein Goldbärchi mehr mit Mütze und Schal hinausgehen. Jetzt konnte er beides ablegen und so wie er erschaffen wurde nach draußen gehen.

Dort sah er, wie der Frühling sich langsam verabschiedete, und dem Sommer Platz machte. Der Sommer, der die Temperaturen noch weiter steigen ließ. Jetzt war genau die richtige Zeit, um sein Leben am Strand zu verbringen. Am weißen Strand, wo die Sonne strahlendgelb schien. Und wenn kein Strand in der Nähe war, ging es eben ins Schwimmbad. Dort sprang man in das Schwimmbecken, dass mit weißen Fliesen verkleidet war. Und wenn man sich mal kurz ausruhen wollte, gab es nebenan ja gleich die grüne Wiese, die die grünen Goldbärchis so liebten.

Doch irgendwann musste auch der Sommer einmal gehen. Kalendarisch war dies immer Ende September. Meteorologisch meist früher. Selten später. Dann zog der Herbst ein. Mit ihm kam oft auch der Regen und der Nebel. Oft war es am Morgen nun neblig und die Goldbärchis konnten nicht sehen, wohin Sie gingen. Erst gegen Mittag war der Nebel verschwunden, doch dafür kam nun der Regen. Es regnete teilweise stundenlang. Manchmal bis in die Nacht hinein und erst am Morgen war der Regen verschwunden. Im Herbst gab es bei vielen noch einmal einen Schwung. Manche fingen ein neues Leben an. So wie die Blätter, die erst im Frühling auf die Welt kamen. Die einst eintönigen grünen Blätter legten Ihr altes Leben ab. Verabschiedeten sich von den Bäumen und feierten dies, indem sie sich gelb, rot und manchmal sogar braun färbten. Doch nicht nur die Blätter begannen ein neues Leben, auch der Wind lebte noch einmal auf. Im Herbst zeigte er, was er kann. Er blies und blies. Wehte die Blätter von einem Ort zum nächsten. Erwischte dabei oft auch einen alten Baum. Dieser hatte nicht mehr die Kraft sich an der Erde festzuhalten und stürzte so um. Dies war gut für die Goldbärchis – wenn Sie denn nicht gerade in der Nähe waren.

Nach dem Herbst kam der Winter. Mit ihm kam die Kälte. Hätten die Goldbärchis kein Feuerholz gehabt, sie wären sicherlich erfroren. Zu mindestens einige von Ihnen. Doch da Bäume umstürzten, sie Feuerholz hatten, mussten sie nicht erfrieren. Sie holten sich die umgestürzten Bäume nach Hause und machten dort Kleinholz aus Ihnen, um Ihr Haus zu befeuern. So konnten die Goldbärchis den Winter im Haus überstehen. Doch man sah Sie nicht nur im Haus. Auch draußen bewegten sich die Goldbärchis. Dann trugen sie aber Schal und Mütze und nahmen zudem noch Ihren Schlitten mit.

Damit ging es dann zum Rodelberg, wo alle kleinen Goldbärchis rodeln gingen. Sie hatten dort viel Spaß, doch der Spaß musste eines Tages enden, denn der Frühling wollte wieder zurückkommen. Neun Monte blieb er fort. Jetzt wollte er wieder alle Goldbärchis sehen. Die weißen, die das Leben genossen und deswegen weiß wie das Leben waren.