Sechs Wochen ohne die wundervollste Frau Franziska

Namenswelt: Franziska

Sechs Wochen Ferien ohne Franziska. Wie sollte Er das überstehen? Kein Wort von Ihr, kein Blick von Ihr, keine Bewegung von Ihr, nur eins: Das Wichtigste innerhalb dieser Wochen, so glaubte er: Ein Bild von Ihr. Das Bild hatte Er nicht etwa selbst gemacht, Nein! Er hatte ein Bild von Ihr auf Ihrer Profilseite im Internet gesehen. Auf Ihrer Profilseite hatte die schönste Rose unter den Blumen, auch ein Originalbild von sich. Dieses kopierte Er sich, und druckte es sich auch aus. Da Er schüchtern war, druckte Er es nicht einfach so aus. Es hätte ja irgendjemand drauf kommen können, dass Er in dieses Wesen vom anderen Stern verliebt war, wenn dieser jemand das Bild sah. Und deswegen bearbeitete Er dieses Bild. Er spielte mit Farben, so dass man Franziska zwar noch erkannte, aber nur jemand, der die strahlende Sonne kennt. Dieses Bild, Er druckte es auf Fotopapier, um Ihre Augen, Ihre Lippen, Ihre Haare genau erkennen zu können, hing Er direkt über sein Bett auf, um Sie Tag und Nacht zu sehen. Wenn Er aufwachte, sah Er zuerst seine große Liebe, wenn Er einschlief, sah Er zu erst Franziska, und in der Nacht bewachte Franziska seinen Schlaf, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute um Minute und Sekunde für Sekunde, all die ganzen endloslangen sechs Wochen, die wie Jahre vergingen, hätte Er in den Ferien nichts gemacht.

Doch da Er wusste, das Er nur an Sie denken würde, machte Er etwas: Fahrrad fahren und zwar viele Kilometer, denn beim Fahren musste Er ja aufmerksam sein. Wäre Er es nicht gewesen, hätte Er wohl diese sechs Wochen nicht überlebt. Während Er seine Kilometer fuhr, spielte Er immer wieder kleine Spiele, um nicht an Sie zu denken, um nicht wieder ein Loch in seinem Herzen zu fühlen, was immer größer wurde, wenn Er an Franziska dachte. Er spielte solche Spiele, in dem Er Blätter umfuhr, die auf dem Radweg lagen, oder Er umfuhr irgendwelche kleinen Löcher im Asphalt. Manchmal fuhr Er auch einige Meter von rechts nach links und wieder nach rechts. Er schlingerte wie ein Betrunkener. Betrunken von Franziska, von Ihren wunderschönen Haaren, Ihren traumhaften Augen, Ihren roten Lippen, Ihrem attraktiven Körper, Ihrer Stimme, Ihrem einzigartigen Lächeln. Sie war einfach seine große Liebe.

Aber nur Fahrrad fahren konnte Er ja nicht die ganzen sechs Wochen. Nein, Er saß auch öfters an seinem Computer und spielte Strategiespiele, um Franziska aus seinem Kopf zu kriegen. Schließlich musste Er ja bei solchen Spielen nachdenken, was Er als Nächstes machen sollte. Er versuchte Sie immer wieder aus seinem Kopf zu kriegen, denn eine gemeinsam Zukunft mit Ihr gab es nicht. Aber wie soll man dies seinem Herz beibringen? Nicht immer gewinnt der Verstand, manchmal auch das Herz. Eher sogar öfters, denn das Herz sagt uns, was uns glücklich macht, nicht der Verstand.

Na ja Er versuchte also, Franziska, seine Sonne, aus seinem Kopf und seinem Herzen zu kriegen. Innerhalb dieser sechs Wochen gelang es ihm immer besser, nicht mehr so oft an seine Traumfrau mit dem wundervollen Lächeln zu denken. Der Grund war aber auch der, dass Er Sie jetzt nicht mehr sah. So konnte Er nicht an Ihre Schönheit und Ihre wundervolle Ausstrahlung erinnert werden. Natürlich tat Er es anfangs noch, denn Er hatte ja ein Bild von Ihr. Sein Verstand merkte aber, dass es besser wäre, wenn Er das Bild abnehmen würde. So konnte Er besser von Ihr loskommen. Doch sein Herz wollte es nicht, es tobte ein Kampf zwischen den Beiden. Wer gewann? Eher der Verstand, denn das Bild sah Er ab der zweiten Woche nicht mehr, doch verschwunden war es nicht. Nur aus seiner Sicht, oder besser gesagt durch ein Landschaftsbild verdeckt. Aber der Verstand hat nicht wirklich gewonnen.

Knapp zwei Wochen bevor die Schule wieder begann, schlug das Herz zurück. Er merkte, wie Franziska wieder in seinem Herz war, genauso wie vor den Ferien. All die Arbeit, Sie aus seinem Kopf und seinem Herzen zu bekommen, schlugen fehl, denn Er freute sich mehr und mehr Sie nach vielen Jahren endlich wieder zu sehen. Die Sehnsucht nach Ihr wurde wieder größer und erreichte die Stärke, die die Sehnsucht schon vor den Ferien hatte, wenn Er die wundervolle Franziska nicht sah. Er begann die Tage zu zählen, dann die Stunden, dann die Minuten und am Ende die Sekunden. Sein Herz raste mehr und mehr: Er dachte nun öfters an Sie, und das tat Er mehr und mehr, obwohl Ihr Bild noch immer von einer Landschaft verdeckt war. Diese knapp zwei Wochen wurden länger und länger, je näher Er dem Tag kam, an dem Er seinen Sonnenschein mit dem klangvollen Namen Franziska wieder sehen würde. Das letzte Wochenende war wohl das Schlimmste für Ihn. Jede Sekunde verging für Ihn wie ein Jahr, jede Minute wie ein Jahrzehnt, jede Stunde wie ein Jahrhundert, jeder Tag wie ein Jahrtausend. Jede Sekunde war einfach unbeschreiblich lang.

Die letzte Nacht schlief Er da? Schläft jemand, der aufgeregt ist, weswegen auch immer? Nein, Er schlief keine einzige Sekunde. Er malte sich immer wieder aus, wie das erste Treffen mit Ihr sein würde. Würde Sie Ihr Nein zurück nehmen? Würde Franziska Ihm doch eine Chance geben? Würden Sie Ihn nicht beachten? Würde Sie mit Ihm über seine Gefühle nochmal reden? Würde Sie Ihn küssen? Dürfte Er Sie küssen? Würde Sie Ihn ansehen? Könnte Er neben Ihr stehen? Könnte Er Ihren rosigen Duft riechen? Könnte Er neben Ihr - vielleicht nur heute – sitzen? All das malte Er sich aus.

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