366 Kindergeschichten: März 13

Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten

Es war einmal ein alter Elefant, der Klaus genannt wurde. Klaus war schon so alt, dass er eigentlich kein Elefant, sondern ein Mammut war. Ein Vorfahre der heutigen Elefanten war er. Klaus lebte in Afrika. Eine Frau oder Kinder hatte er nicht. Klaus fühlte sich allein. Er war schon so lange auf der Suche nach einem Artgenossen.

Klaus durchquerte schon ganz Afrika. Von Nordafrika aus wanderte er über Ost und West in den Süden von Afrika. Er durchquerte die Wüste und den Regenwald. Er lief über heißen Sand und matschigem Untergrund. Er lief im Sonnenschein und unter sternenklarem Himmel. Klaus sah dabei viele Tiere. Er sah Löwen und Giraffen. Er sah Erdmännchen und Skorpione. Manche waren direkt neben ihm. Andere sah Klaus nur von weitem. Einen Löwen wollte Klaus nicht begegnen. Zu mindestens sollte der Löwe nicht neben Klaus stehen. Weit weg durfte er sein. So war es auch, als Klaus einen Löwen sah.

Klaus war alt. Ans Sterben dachte er aber noch lange nicht. Das Leben war schön. Wenn auch ein bisschen einsam. Bis jetzt fand Klaus keinen Artgenossen. Es war wohl hoffnungslos. Er hatte ganz Afrika durchquert. Als er an der Südspitze von Afrika stand, wusste Klaus nicht weiter. Wo sollte er noch suchen? Gab es noch einen Ort, wo er noch nicht gesucht hatte?

Klaus wusste nicht, dass es mehrere Kontinente auf der Erde gab. Er wusste nicht, dass es nicht nur Afrika gibt. Er kannte Amerika und Australien nicht. Er kannte Europa und Asien nicht. Dass es einen Nordpol und einen Südpol gab, wusste Klaus nicht. Zu seiner Zeit gab es nur einen Kontinent. Sein Name war Pangaea.

Klaus meinte also, überall gesucht zu haben. Plötzlich sah er etwas. Irgendetwas kam auf ihn zu, als er an der Südspitze von Afrika stand. Was es war, erkannte Klaus noch nicht. Seine Augen waren nicht mehr die besten. Als das Etwas näher kam, erkannte Klaus es. Das Etwas war eine Insel. Es war eine fahrende Insel, denn sie kam näher und näher.

Klaus wusste, was zu tun war. Dort musste ein Artgenosse sein. Da war sich Klaus sicher. Er hatte die ganze Welt bereist. Nur diese Insel fehlte noch. Das meinte Klaus zu mindestens. Er wartete, bis die Insel näher kam. Bis diese nah an der Küste war. Dann wollte Klaus zur Insel schwimmen. Der beste Schwimmer war er nicht. Doch er hoffte, es würde reichen, um die Insel zu erreichen.

Klaus hatte Glück. Als er zur Insel schwamm, schien die Insel still zu stehen, sah es nur so aus oder war es tatsächlich so? Klaus wusste es nicht. Doch er war froh darüber. Zur Insel zu schwimmen, war schwerer als gedacht. Hätte die Insel nicht scheinbar pausiert, Klaus hätte sie verpasst. Da war er sich ganz sicher.

So aber erreichte Klaus die fahrende Insel. Es war schon spät. Die Dämmerung setzte ein, als Klaus die Insel erreichte. Da das Schwimmen anstrengend und Klaus etwas müde war, suchte er sich ein Plätzchen zum Schlafen. Unter einem Baum legte er sich und schlief ein. In dieser Nacht träumte er von seinen Artgenossen. Wie das Zusammentreffen aussehen würde. Sollte dies nur ein Traum bleiben? Oder sollte Klaus eines Tages Artgenossen treffen? Wir werden es sehen.

Diese Geschichte ist auch als Buch und eBook verfügbar.