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366 Kindergeschichten: September 12
Es war einmal ein alter Traktor. Dieser Traktor war nicht männlich. Dieser Traktor war weiblich und trug den Namen Henriette.
Henriette war rot bemalt. Ihre Kollegen in der Nähe waren meist grün. Zudem waren die anderen Traktoren größer und stärker. Dies war aber auch logisch. Henriette war nur für ein relativ kleines Feld zuständig. Die anderen Traktoren mussten auf riesigen Feldern arbeiten. Für diese Arbeit mussten die Traktoren groß und stark sein.
Henriettes Feld war deutlich kleiner. Es war auch nur ein Feld. Die anderen Traktoren arbeiteten auf mehreren Feldern, die alle groß waren. Die großen Traktoren mussten immer im Akkord arbeiten.
Henriette arbeitete nicht im Akkord. Mit ihrem Alter war dies auch gar nicht möglich. Selbst als junger Traktor wäre Henriette langsamer als die anderen gewesen. Jetzt war Henriette natürlich noch langsamer. Hast Du schon einmal jemanden gesehen, der im hohen Alter schneller und stärker war als er noch jung war? Waren Deine Großeltern mit Zwanzig langsamer als heute? Wohl eher nicht.
Für Henriette war es kein Problem, dass sie langsamer war. Henriette musste sich ja nur um das eine Feld kümmern. Henriette fuhr im Frühling zum Feld. Dabei war Henriette nicht allein. Sie hatte ihren Pflug dabei. Mit dem Pflug grub Henriette das Feld erst einmal um. Die Erde sollte aufgelockert werden. Nachdem Winter war die Erde noch ziemlich fest. So konnte das Feld nicht genutzt werden.
Nachdem das Feld gepflügt wurde, fuhr Henriette zum Bauernhof zurück. Dort stellte Henriette den Pflug ab. Nun ging es zur Saatmaschine. Die Saatmaschine stand direkt neben dem Pflug. Henriette hing die Saatmaschine an. Dann fuhr sie zu einem Silo, welches zwei Kilometer entfernt war. Dort wurde die Saatmaschine befüllt.
Für Henriettes Feld reichte eine Befüllung. Die anderen Traktoren kamen im Frühling immer mehrmals. Sie arbeiteten auf größeren Feldern. Eine Saatfüllung reichte selten für solch ein Feld. In der Regel waren anderthalb bis zwei Saatfüllungen notwendig, um ein großes Feld zu bestellen.
Nachdem die Saat in die Erde kam, musste Henriette kaum etwas tun. Henriette hoffte nur auf Regen und Sonnenschein. Dies brauchte die Saat, um groß und stark zu werden.
Henriettes Einsatz war erst wieder im Sommer oder Herbst gefragt. Im Sommer wurde das Getreide geerntet. Im Herbst war der Mais dran. Dieses Jahr wuchs auf Henriettes Feld der Mais. Henriette musste also erst im Herbst wieder zum Feld fahren.
Eigentlich war die Maisernte für Oktober geplant, doch daraus wurde nichts. In diesem Sommer regnete es nicht sehr viel. Zudem war es oft heiß. Der Mais verbrannte fast auf dem Feld. So wurde die Maisernte in diesem Jahr vorgezogen. Es ging schon Mitte September los.
Auf Henriettes Bauernhof standen zwei Hänger. Zu diesen Hängern fuhr Henriette nun. Die zwei Hänger wurden an Henriette angehangen. Dann ging es zum Maisfeld. Dort wartete schon ein Häcksler.
Der Häcksler fuhr einige Male über Henriettes Feld. Der Häcksler fuhr hin und wieder zurück. Neben ihm war immer ein Hänger von Henriette. Der gehäckselte Mais kam über ein Rohr am Häcksler in die zwei Hänger von Henriette. Die Maisernte dauerte nicht lange. Dies durfte sie auch nicht, denn es gab noch andere Maisfelder, die geerntet werden mussten.
Der Häcksler fuhr zu den anderen Maisfeldern. Henriette fuhr mit den zwei Hängern zum Bauernhof. Dort gab es ein Lager. In dieses Lager kam der Mais. Dann konnte Henriette sich für eine kurze Zeit ausruhen.
Einige Tage bis Wochen später fuhr Henriette wieder zum Feld. Das Feld wurde gepflügt bevor der Winter kam. Dann konnte der Winter kommen. Im nächsten Frühling konnte das Spiel wieder von vorne losgehen. Dann begann wieder die Einsatzzeit von Henriette. Bis dahin konnte Henriette Winterschlaf halten.