Fantasia-Land B03

Fantasia-Land 2

Im Fantasia-Land lebten viele Wesen. Darunter gab es Landwesen und Wasserwesen. Zu den Wasserwesen gehörte auch der Delfin, der Hai, der Hecht, das Krokodil und die Schildkröte. Allesamt lebten eine lange Zeit im Wasser. Und auch wenn es komisch klingt, man konnte die Tiere reden hören. Sie sprachen miteinander.

Der Hecht jammerte fast täglich, dass er schon wieder kein Fisch zwischen die Zähne bekommen sollte. Wieder einmal fand er keinen zum Fressen. Dabei hatte er doch Fisch zum Fressen gern. Doch was sollte er machen? Schildkröten konnte er nicht fressen. Genauso wenig wie Krokodile. Auch wenn Sie noch so klein waren. Da blieben ihm nur noch Delfine und Haie. Sich an seine Brüder vergehen, wollte kein Hecht. Doch die Delfine waren groß. Die Haie sogar noch größer. Wie konnte der Hecht da an Fisch gelangen?

Indem er seine Beute richtig aussuchte. Seine Beute musste klein und am besten alleine sein. So wie ganz kleine Haie oder kleine Delfine. Und man soll es nicht glauben, aber alle sieben Tage fand der Hecht passende Beute. Manchmal war die Beute zwar nicht alleine, aber gegen zwei kleine Delfine kam ein einzelner Hecht auch gut an. Sie mussten aber wirklich klein sein. Manchmal durfte sein Sohn ihn begleiten und während der Vater den größeren Delfin jagte, jagte der Sohn den kleinen Delfin. Am Ende hatten beide etwas: Der Sohn Spaß und vielleicht ein Erfolgserlebnis und der Vater sicher ein Erfolgserlebnis und eventuell auch Spaß.

Mit der Beute ging es dann nach Hause, wenn Sie für mehrere Mahlzeiten reichte. War der Delfin aber so klein, dass er nur fürs Frühstück oder fürs Abendessen reichte, so wurde der Delfin an Ort und Stelle verschlungen.

Satt und zufrieden ging es dann eben ohne Beute nach Hause. Doch der Weg war mit oder ohne Beute gefährlich, denn Haie lebten ja auch in den Gewässern im Fantasia-Land. So kam es nicht selten dazu, dass Hechte nicht nur Ihre Beute bei der Flucht vor den Haien verloren, sondern auch Ihr eigenes Leben.

Die Haie waren deutlich größer als Hechte – und auch als Delfine. Für Sie war es ein leichtes Spiel einen Hecht anzugreifen und ihn als Beute zu bezeichnen. Meist hatte der Hecht keine Chance dem Hai zu entkommen. Es sind nur wenige Fälle bekannt, bei denen ein Hecht einem Hai entkommen konnte. Meist funktionierte die Flucht beim Riegelgraben. Dort gab es immer wieder Stellen, die für einen Hai kein Durchkommen ermöglichten. Egal, wie sehr sich die Haie anstrengten, sie kamen nicht durch diese Enge. So konnten die Hechte entkommen.

Nicht aber die Delfine. Sie waren größer. So war auch für Sie die Enge zu eng. Auch Sie kamen nicht durch. Und doch konnten Sie manchmal entkommen. Sie waren zwar größer als die Hechte, aber kleiner als die Haie und zudem noch flink. Sie konnten im Handumdrehen die Richtung wechseln. Während sie eine Hundertachtzig-Grad-Wende machten, musste der Hai erst einmal umdrehen. Mit seinem schweren Körper war es nicht so leicht. Entweder musste er erst einmal seinen Körper zum Stehen bringen und dann drehen, oder er machte gleich eine große Runde, und verlor so kaum Geschwindigkeit.

Doch die große Runde zu machen, war fast nie erfolgreich. Während der großen Runde konnte der Delfin schon weit weg sein. Meilenweit weg. Der Hai konnte den Delfin nicht mehr sehen und musste die Jagd einstellen. Bei anderen Hundertachtzig-Grad-Wenden war der Hai erfolgreicher. Er bremste ab und drehte sich dann um. So sah er den Delfin. Sah, wohin der Delfin schwamm und konnte ihm folgen. Bis der Delfin in eine Sackgasse schwamm und der Hai leichtes Spiel hatte. Nun hatte der Hai seine Beute. Er musste nicht so oft wie der Hecht oder der Delfin jammern.