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Goldbärchi B2
Goldbärchis gibt es in verschiedenen Farben. Es gibt die lebendig-weißen, die gelbsüchtigen, die orange-zu-bräunlichen, die verliebt-hellroten, die schamroten und die neidisch-grünen. Jeder von Ihnen kann eine eigene Geschichte erzählen.
Fangen wir beim gelbsüchtigen an. Er ist, wie der Name sagt, von gelber Farbe. Es gibt ihn in klein, groß und riesengroß. Heute soll von dem großen gelben Goldbärchi die Rede sein. Er ist süchtig nach Zucker. Von Zucker kann er nie genug bekommen. Davon will er immer mehr.
Blöd nur, dass er dafür immer kilometerweit durch die Gegend ziehen musste, denn nicht immer war Zucker im Haus. Und wenn Zucker mal im Haus war, musste er ihn erst einmal suchen. So musste er vom Wohnzimmer aus in die Küche gehen. Auf der Schwelle, das Wohnzimmer zu verlassen, stellte er sich die Fragen: „Wo ist die Küche? Muss ich jetzt geradeaus gehen? Mich links halten, oder rechts abbiegen?“ Er wählte zuerst den Weg links. Da er dort nur das Schlafzimmer fand, folgte er dem Weg nicht weiter, sondern ging zurück. Nun wählte er den früheren Weg, der geradeaus führte. Am Ende dieses Weges sah er rechts die Küche.
Der Gelbe Goldbärchi trat ein. Er suchte in jedem Schrank, doch er fand nur Salz und Pfeffer. Brot und Butter. Messer und Gabel. Teller und Tasse. Zucker gab es anscheinend nicht. So musste der Gelbe unverrichteter Dinge wieder ins Wohnzimmer einkehren. Als er seine Artgenossen auf dem Wohnzimmertisch sah, lief und kletterte er zu Ihnen. Er roch Zucker. Den Zucker seiner Artgenossen.
Der Gelbe konnte dem Zuckerduft nicht widerstehen und knabberte an seinem weißen Artgenossen. Sie schmeckten gut. Sehr gut. Endlich wieder Zucker, dachte sich der Gelbe. Da sein Zuckerspiegel aber immer noch niedrig war, knabberte er an weiteren Artgenossen, bis er genug Zucker gegessen hatte. Danach ging er wieder zur Wohnzimmerbar, wo er her kam.
Einige Tage später war sein Zuckerspiegel wieder sehr niedrig und er ging in die Welt hinaus. Da er von der Bar den Wohnzimmertisch mit neuen Artgenossen sah, lief und kletterte er dorthin. Als er dort ankam, fing er wieder an, an seinen Artgenossen zu knabbern. Doch diesmal schmeckten Sie nicht so wie vorher. Der Gelbe bemerkte es zwar, dachte sich dabei aber nichts. „Meine Zunge ist bestimmt nur mit Zitrone belegt und deswegen kann ich den Zucker nicht schmecken“ dachte sich der Gelbe. Doch das Gefühl blieb. Auch in den nächsten Tagen konnte er den Zucker nicht schmecken.
Einige Tage später sah der Gelbe keine Artgenossen auf dem Tisch, und lief trotzdem dorthin. Er musste einige Zeit warten, ehe ein Artgenosse vorbei kam. Es war ein weißer. Als er ihn sah, fragte der Gelbe, ob der Weiße Zucker hätte. Der Weiße verneinte. „Neuerdings bin ich zuckerfrei. Wie das der Hans allerdings geschafft hat, kann ich Dir nicht sagen. Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich zuckerfrei bin.“
Der Gelbe fand es schade. Nun musste er also eine neue Zuckerquelle finden. Nachdem er dies festgestellt hatte, kamen ihm eine Frag in den Sinn: „Hatte er in den letzten Tagen umsonst seine Artgenossen angeknabbert?“ Hatten Sie wegen dem nichtvorhandenen Zucker so eigenartig geschmeckt? Es musste wohl so sein.
Der Gelbe bedankte sich für die Information beim Weißen und ging auf die Suche nach einer neuen Zuckerquelle. Er hoffte, diese im Fantasia-Land oder bei der Colorado-Schlucht zu finden. Doch, ob er eine neue Zuckerquelle fand, ist nicht überliefert. Es gibt nach dem Treffen mit dem Weißen keine Informationen, was der Gelbe wann und wo tat. Er schien vom Erdboden verschluckt worden zu sein.