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Goldbärchi F2
Auf der Welt leben viele Goldbärchis. Die einen sind weiß, gelb, und orange, die anderen hellrot, dunkelrot und grün. Doch viele Goldbärchis wunderten sich: Warum gibt es keine violetten, blauen oder schwarzen Goldbärchis? Hatte dies irgendeinen Grund?
Die gelben Goldbärchis fragten sich genauso wie die Anderen. Sie fragten sich aber auch, warum es gelbe Goldbärchis gab. Hatte es einen Grund, warum es die Farbe Gelb gab?
Es gab einen Grund. Die gelben Goldbärchis liebten die Farbe Gelb. So kam es, dass Sie dieses Gelb selbst annahmen. Die gelben Goldbärchis liebten die Sonne und Ihren Schein. Wenn die Sonne schien, waren Sie die Ersten, die aus dem Haus gingen. An der frischen Luft im Sonnenschein fühlten Sie sich goldbärchiwohl. Die kleineren Gelben spielten im Sandkasten mit Eimern und Schäufelchen, die natürlich auch gelb waren. Die Älteren spielten lieber Fußball oder Volleyball, oder Sie gingen an den Strand und legten sich auf ein gelbes Badetuch und ließen sich sonnen.
Und wenn die gelben Goldbärchis mal durstig waren, gab es etwas zu trinken. Natürlich tranken Sie keinen Orangensaft. Keinen Himbeersaft. Auch keinen Heidelbeersaft oder Johannisbeersaft. Auch Apfelsaft mochten die gelben Goldbärchis nicht. Sie liebten Zitronenlimonade über alles. Davon konnten Sie nie genug bekommen. Am liebsten tranken Sie morgens, mittags, abends und nachts davon.
Doch das konnten Sie nicht. So viele Zitronenbäume konnten auf der Welt nicht wachsen. So mussten Sie dann doch auch Himbeersaft oder Johannisbeersaft trinken. Ab und zu gab es auch Bananensaft. Doch den gab es sehr selten, da Bananen noch seltener gefragt waren als alles Andere. Zudem gab es Sie nur auf der Insel Troporibo. Von dort mussten die Bananen, oder der fertige Bananensaft, erst einmal zu den Goldbärchis exportiert werden. Es war eine lange Reise und dementsprechend auch nicht billig. So kostete der Bananensaft meist das Doppelte eines Zitronensaftes. Manchmal gab es den Bananensaft allerdings auch im Angebot. Dann kostete er nur etwas mehr als ein Zitronensaft. Dann schlugen die meisten gelben Goldbärchis zu. Sie liebten die Farbe Gelb, also war es Ihnen lieber, sie kauften Bananensaft als Orangen-, Heidelbeer- oder Apfelsaft. Allerdings wuchs Geld ja nicht auf Bäumen und so musste auch die gelben Goldbärchis damit haushalten. So kam es eben, dass Sie hauptsächlich nur bei Angeboten zuschlugen.
Da die gelben Goldbärchis die gelbe Farbe so mochten, gab es extra für Sie gelbe Schulbücher. Die Lehrer erkannten, dass die gelben Goldbärchis mit gelben Schulbüchern besser lernten. Es gab sogar eine Studie dazu.
In dieser Studie stellte man fest, dass gelbe Goldbärchis mit gelben Schulbüchern in etwa zweimal besser lernten als mit andersfarbigen Schulbüchern. Zu dieser Erkenntnis kam man, indem man das Wissen der gelben Goldbärchis abfragte. Bei diesen Fragen gab es doppelt so viele richtige Antworten der gelben Goldbärchis mit gelben Schulbüchern, als von der anderen Gruppe. Es gab sogar einen IQ-Test, den die Goldbärchis mit gelben Schulbüchern deutlich besser bestanden. Sie kamen in der Regel auf einen Intelligenzquotienten von einhundertzwanzig bis einhundertunddreißig, während die anderen in etwa bei hundert bis hundertzehn lagen.
Dieses Verhalten stellte man nicht nur in der Schule mit Schulbüchern fest. Auch die Industrie bekam schnell mit, dass Sie gelbe Produkte besser an gelbe Goldbärchis verkaufen konnten, als rote oder blaue. So kam es, dass es in den Supermärkten meist mehrere Versionen eines Produktes gab. War die Packung für die weißen Goldbärchis normal gehalten, gab es für die gelben Goldbärchis eine Verpackung, auf der die Farbe Gelb dominierte.
Die gelben Goldbärchis hatten also einen Grund, warum Sie gelb waren. Aber, ob die anderen Goldbärchis auch so einen Grund hatten? Das wussten die gelben Goldbärchis nicht. Mussten Sie ja auch nicht, denn Sie hatten Ihren Grund gefunden. Ob die orangen Goldbärchis auch einen Grund hatten, konnte Ihnen also egal sein.